Veröffentlicht am 08.12.2017
Der Monat Dezember steht seit vielen Jahren vor allem für eines: Die Essem Motorshow! In diesem Jahr hat das Tuningtreffen mit der 50. Auflage, durch Zusagen vieler namhafter deutscher Hersteller trotz der IAA 2017 nur kurz zuvor, wieder richtig an Boden gewonnen. Scheinbar lohnt es, wenn wieder richtig investiert wird, denn die Messe Essen renoviert und gestaltet viele Gebäuden neu. Bedingt dadurch gab es einige Bereiche, die nicht genutzt werden konnten und trotzdem passte alles! "Weiter so!" lautet mein Ergebnis aus Essen. Ich drücke die Daumen!
Dann noch ein Hinweis, den ich leider bei der Onlinestellung dieser Seite total verpennt habe! 2017 habe ich mich, genauso wie im Jahr zuvor, mit meinem Kollegen und Kreativkopf Dieter Neuhoff auf den Weg nach Essen gemacht. Zuweilen hat man das Gefühl, er war ganz woanders unterwegs, denn viel Motive wirken bei ihm ganz anders. es lohnt sich also, auch auf seinen Seiten vorbeizuschauen. Im Anschluß haben wir noch den Zeche Zollverein besucht und natürlich auch dort die Kamera mitgenommen.
Am verregneten 1. Dezember 2017 öffnete die 50. Essen Motorshow pünktilich um 9 Uhr die Türen für Presse und Fachbesucher.
Natürlich wieder mit dem vollen Programm für alle Heimtuner und Autofans, die sich neue Ideen für die eigenen vier Räder und allem, was sich darüber mit ihnen gemeinsam bewegt, holen wollen.
Größere Spoiler sind nicht mehr so in Mode, allerdings gibt es einen anderen Trend, der weiterhin scheinbar ohne jedwede Limits nahezu grenzenlosen Zuspruch findet.
Tuning und Umbauten in extremsten und scheinbar nie zuvor gesehenen Facetten stehen fast quer durch die Tuningszene ganz weit oben, wobei auch ich diesen Short-Beetle optisch wirklich gelungen finde.
Der Ur-Ahn dieser Idee zeigt allerdings die Gratwanderung, die mit solchen Umbauten einhergeht, denn hier wirkt das kurze Konzept bei weitem nicht mehr so schlüssig und überzeugend.
Diese Kombination erinnert an den klassischen und einmaligen Renntransporter, den Mercedes in den 50er Jahren einsetzte - eine geniale Idee oder?
Ein weiterer Trend hängt mit den Aufnahmen für die großen Heckspoiler bei sportlichen Fahrzeugen zusammen.
Allerdings nicht, um zusätzlichen Abtrieb zu erzeugen, sondern den Stauraum so zu erweitern, dass ausreichend Gepäck mitgeführt werden kann, ohne einen geschwindigkeitslimitierenden Anhänger anzukuppeln .
Man dürfte sich besonders auf die großen Augen freuen, wenn man mit einem solch bepackten PS-Boliden auf der Autobahn an der nach rechts ausweichenden "langsamen Meute" vorbegehuscht kommt.
Sogar für einen meiner Lieblinge wurde eine Lösung gefunden, denn wie einige vielleicht wissen, fahre ich auch gern mal einige Kilometer mit dem Rad und dieses mitzunehmen war bisher immer recht schwierig - meine Bestellung ist raus ! Fast...
Oldtimer stehen weiterhin hoch im Kurs, besonders wenn diese optisch perfekt daherkommen und nur durch Tiefbett-Felgen und die entsprechende Tieferlegung oder Pneumatik-Fahrwerk modifiziert wurden.
Bei diesem Anblick dürfte vielen Bully-Fans das Herz bluten, trotzdem gefällt die dezente Alterung vielen Tuningfans ausgesprochen gut. Der ultimative Rattenlook ist eigentlich wieder out - zum Glück!
Der Clean-Look mit viel Chrom und ohne weiteren Nonsens kommt im Moment gerade bei Muscle-Car-Fans gut an.
Große Wertsteigerungen sind bei ursprünglichen Oldtimern immer noch drin, dabei dürften die meisten Scheunenfunde schon gefunden worden sein und wer einen Ford GT in diesem Zustand besitzt, sollte diesen behalten und später auf den Markt bringen.
Auch dieser Treser wird vermutlich nicht mehr an Wert verlieren, auch wenn die mögliche Käufergruppe nicht so groß sein dürfte.
Dieser Porsche mit Rennsport-Vergangenheit ist ebenfalls eher etwas für Spezialisten und besondere Liebhaber.
Dabei sind allein die Zusatzspoiler auf den hinteren Kotflügeln schon eine eigene Veranstaltung .
Dieser Traum aller Evo-Fans mit Hang zur Theke dürfte unbezahlbar bleiben, denn die guten Exemplare (wie dieser 190er) gehören bereits dem Mercedes-Museum oder finanziell ähnlich potenten Sammlern.
Aber nun zu den aktuellen Fahrzeugen: Dieser Golf ist so überzogen, dass es schon wieder richtig gelungen aussieht - einfach mal mehr Gas geben als notwendig und staunen, was dabei rauskommt.
Lange fast verschwunden waren Flip-Flop-Lackierungen, dabei bringen diese immer noch große Aufmerksamkeit und holen massiv die Kanten und Linien eines Fahrzeugs hervor.
Folierungen erlauben sogar den Look einer dauerhaften Verschmutzung, wobei ich es etwas frevelhaft finde, an einem Chevy die Farben des GT 40 aufzubringen. Aber welcher halbstarke Tuningfan kennt noch die Geschichte der Langstreckenrennwagen ?
Dieser BMW i8 gefällt mir durch die genial angepassten Farbflächen und Linien, die den Look hochwertig, wie ein lang entwickeltes Markendesign des Herstellers wirken lassen.
Gerade für extrem hochwertige Fahrzeuge ist die Folierung ein perfekter Schutz für den Lack und gleichzeitig eine Möglichkeit "kostengünstig" den Schatz auf vier Rädern zum echten Eye-Catcher zu machen.
Das Spiel mit den klassischen Farben einer Marke und neue Linien und Flächen erlaubt ganz neue Stylings.
Auch dafür steht die Essen Motor Show seit vielen Jahren: Hier kann man extrem teure Exoten entdecken, die man sonst nur mit viel Glück bei der Premiere auf der IAA oder in Museen zu Gesicht bekommt.
Meist fällt es erst auf den zweiten Blick auf: Zusatzscheinwerfer sind total out - LED-Leuchtbalken sind in!
Dieser Bentley Bentayga bekam sogar zusätzliche Blinker auf das Dach montiert, über die extrem auffallend farblich abgesetzten Kotflügelverbreiterungen verliere ich mal keine weiteren Worte .
Wenn diese Spurverbreiterungen ebenfalls in der Grundfarbe gehalten sind und optisch auf den ersten Blick fast verschwunden und es sieht sogar mit noch mehr Hüftgold um die Kotflügel am SUV von Bentley gleich viel passender aus.
Fast wie der Käfer in den Sechzigern: Er läuft und läuft und läuft und.... Ach ja: ich meine den Mercedes G!
Wolf nimmt sich den echten Amerikanern an: Dieser Mustag bringt 650 PS mit einem Drehmoment von 715 Nm auf die Strasse. Das kostet allerdings auch immerhin rund 73.990,- Euro.
Dann kommen wir zu einem beliebten und aus meiner Sicht extrem nervigen Thema: Die "tollen" Messepremieren, die man unter möglichst viel Tamtam irgendwann am Nachmittag enthüllen will. Wenn ich mir den Klumpen unter der Plane anschaue, dann erkenne ich auch so, dass hier ein 911er GT3 in der Cup-Version oder ähnlich steht - wozu also dieses Rumgeblödel?
Auch Ford spielt dieses Spiel - ganz ehrlich: Für solche "Premieren" werde ich meinen Zeitplan nicht umstellen, denn wenn der Vorhang fällt, herscht dort ein derartiger Trubel, dass in der ersten Stunde danach eh keine brauchbaren Fotos hinzubekommen sind. Es ist also Zeitverschwendung, darauf zu warten. Infolge dessen, macht das mal ohne mich !
Das Jubiläum in Essen war auf jeden Fall eine gelungene Veranstaltung, denn die noch vor wenigen Jahren häufig anzutreffenden Flächenfüller gehörten der Vergangenheit an und es gab 2017 viele interessante Exponate zu sehen.
Auf jeden Fall war die 50. Auflage der Motorshow Essen einen Besuch wert,
also schon mal den nächsten Termin vormerken!
Von | Bis | Ort | Info |
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