Veröffentlicht am 24.03.2023
Bereits am Nachmittag hatte die Vorhut gewichtsempfindliche Bereiche, wie Gullys usw. großflächig mit Stahlplatten überbaut. Grund genug für die örtliche Poser- und Tuningszene, diese metallisch klingenden Soundgeneratoren mit reichlich Schmackes zu überfahren. Diese Open-Air-Konzerte im Industrial-Style wurden allerdings von den Anwohnern nicht gewürdigt, sondern nur mit respektlosen Handzeichen quittiert. Es ist einfach nicht leicht, es allen recht zu machen .
Inzwischen waren die ungewollten Klänge allerdings nicht mehr vernehmbar.
Stattdessen der ruhige Klang der zugstarken 640 PS Motoren der beiden 8x6-Zugmaschinen.
Auch wenn schwerste Lasten zwischen Zug- und Schubfahrzeug hingen, brauchte es hier keine Drehzahlorgien.
Mit vereinten Kräften rollte das Gespann auf die breite Hauptstraße.
Die ausgelegten wurden in langsamer Geschwindigkeit überfahren, sodass Anwohner nicht bei der Nachtruhe gestört wurden.
Es waren ja auch nur 650 Meter bis zur nächsten Abzweigung.
Ich vermute, dass der Kreuzungsbereich vor einigen Jahren neu gemacht und dabei wesentlich großzügiger dimensioniert wurde.
Als Zufahrt in ein Wohngebiet wäre die auflackierte "Verkehrsinsel" üblicherweise nicht zu finden gewesen.
Aber für das Baumann-Team waren diese zusätzlichen Meter überaus hilfreich.
Ich möchte hier schonmal auf die 100-Tonnen-Kupplung am Heck des Schubfahrzeugs hinweisen.
An dieser Stelle gab es einige Interessierte.
Vielleicht lag es auch daran, dass der Weg aus dem Lokal zur Kreuzung nur wenige Schritte erforderte.
Egal, ab jetzt ging es erstmal wieder nur geradeaus.
Natürlich verengte sich der Wykhoffweg wenige Meter später auf eine normale Fahrbahn in jede Richtung.
Un nur einige hundert Meter später erreichte das Gespann die Brücke über den Ems-Seitenkanal.
Hier parkten schon seit dem Nachmittag zwei weitere vierachsige Schwerlaster, als erstes ein werksmäßiger MAN TGX 41.640.
Durch eine lange Schwerlastschlinge war ein Maurer TGX 41.640 bereits mit dem ersten Zugfahrzeug verbunden.
Dieser setzte nun langsam zurück, damit eine stabile Deichsel am Heck eingekuppelt werden konnte.
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Ab hier war Leistung gefragt, immerhin musste eine ordentliche Steigung gemeistert werden.
Von der anderen Brückenseite ist der erste MAN kaum auszumachen.
Nach der Brückenüberfahrt folgte direkt ein Bahnübergang, der für de gesamten Zeitplan bestimmend war.
Erst nach dem letzten Zug konnte die Vorhut damit beginnen, die Schienen zu überbauen.
Gummimatten und darüberliegende Stahlplatten schützten Schienen und Reifen vor einander .
Am Sonntag morgen kurz vor ein Uhr konnten die Motoren wieder gestartet werden.
In sehr langsamer Fahrt ging es für den ersten 18 achsigen Anhänger auf die Brücke.
Die Zugfahrzeuge nochmals von vorn nach hinten: Zuerst ein Werks-TGX 41.640 mit langer Schlaufe.
Darauf folgten zwei Maurer-TGX 41.640 (erkennbar an den Seitenverkleidungen), die mit einer Deichsel verbunden waren.
Schon wenig später war der erste Vierachser wieder von der Brücke heruntergefahren.
Trotz freier Sicht war es nicht möglich, das gesamte Gespann mit einer Länge von nahezu 100 Meter komplett zu fotografieren.
Als der letzte MAN auf der Steigung erschien, war der erste längst hinter den Hecken auf der anderen Seite verschwunden.
Ein Detail dürfte bis jetzt nur aufmerksamsten Besuchern aufgefallen sein.
Das ehemalige Schubfahrzeug hängt verkehrt herum an der hinteren Achsensammlung!
Doch was war der Grund für dieses ungewöhnliche Vorgehen?
Sollte ein Problem auftreten und sich die Kesselbrücke samt Ladung vorwärts von der Brücke herunterrollen, könnte der vierte MAN TGX 41.640 von Maurer mit der 1000-Tonnen Schwerlast-Kupplung am Heck als "Notbremssystem" agieren.
Dies war aber nicht nötig, alles lief ruhig und nach Plan.
Während der größten Belastungsphase wurde die Brücke in der Mitte um rund 30 Zentimeter heruntergedrückt.
Kurz vor Abschluss der Reise gibt es noch einige Fotos.
Man könnte glatt denken, die Fahrt geht nach links .
Natürlich sollten an den Auf- und Abfahrten des Brückenüberbaus immer geschulte Augen den Fahrer informieren.
Auf der rechten Seite ging es über die Bahngleise.
Die Seitenträgerbrücke von Scales dürfte auch zukünftig nicht so häufig auf deutschen Straßen anzutreffen sein.
Unten angekommen, wurden die ersten zusätzlichen Zugmaschinen wieder vom Tross gelöst.
Wenig später ging die Reise über die Gleise.
Die letzten Meter zum großen Umspannwerk führten über dunkle Feldwege, sodass ich mi diesen Teil sparte.
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