Veröffentlicht am 15.02.2013
Nachdem der Selbstfahrer wieder zum Titschkus-Gespann aufgeschlossen hatte,
konnte der nächste Streckenabschnitt in Angriff genommen werden.
Den besten Blick auf die Abreise hatten die Besucher von den Balkonen des Hochhauses.
Natürlich wurden hier auch eingie Fotos für die lokalen Zeitungen gemacht.
Allerdings zeichnete sich hier schon ein ernstes Problem ab.
Der Selbstfahrer bremste den Zeitplan eiskalt aus.
Die beiden TGX 41.680 mussten es schon sehr geduldig laufen lassen,...
... um dem Fahrzeug mit doppelter Spurbreite nicht immer wieder wegzufahren.
Mittlerweile war es schon fast 10 Uhr und es lagen noch einiges vor ihnen.
Für die Diensthabenden der Wilhelmshavener Polizei war es ein recht entspannter Einsatz.
Mit den 400 Tonnen Gesamtzugwicht hatten die zwei Zugmaschinen kein Problem.
Die Breite von 5,5 Metern passte durch alle Abzweigungen.
Bei dem Selbstfahrer von ALE musste schon genauer hingeschaut werden .
Doch auch hier gab es keine bösen Überraschungen.
Teilweise konnte man neben der Strecke schon ganz junge Schwerlastfans entdecken.
Und schon wieder musste eine kurze Pause eingelegt werden.
Ein Fußgängertunnel durfte vom Selbstfahrer nicht direkt überfahren werden.
Da das Gesamtgewicht von 528 Tonnen den Tunnel zu stark punktuell belasten würde,
musste eine Behelfsbrücke über diesen kurzen Streckenteil gebaut werden.
Das lange Gespann mit der Turbine konnte hingegen diese Stelle
neben der Behelfsbrücke auf dem Asphalt passieren.
Um 11 Uhr setzte sich dann auch der 528 Tonnen schwere Generatortransport in Bewegung.
Über das umgehängte Pult wurde der Selbstfahrer gesteuert.
Da die Brücke nur wenig breiter als die Spurweite des SPMT war, musste hier alles stimmen.
Genau ausgerichtet rollten die dicken Gummis auf die Behelfsbrücke.
Von allen Seiten wurde dieser Moment genauestens beobachtet.
Neben der Spur musste der Niveauausgleich im Auge gehalten werden.
Die möglichst waagerechte Lagerung der Ladung ist ebenfalls ausgesprochen wichtig.
Nur so kann die Überlastung oder das ungewollte Durchsacken
einzelner Achsen verhindert werden.
Außerdem ist so sichergestellt, daß die Brücke und der Untergrund gleichmäßig belastet wírd.
Wie aber hier zu erkennen ist, krabbelte der Mehrfüßer sicher über das Hindernis.
Nur etwa zehn Minuten konnten sich die Zuschauer an diesem "Highlight" erfreuen.
Allerdings hatten sich etliche Zaungäste schon vorher auf den Heimweg gemacht, denn die unerwartete Verzögerung brachte bei vielen den geplanten Sonntag Morgen durcheinander.
Insgesamt musste ein Strecke von 18 Kilometern zurückgelegt werden und
bis hier her war nicht einmal die Hälfte geschafft.
Wie das Leben so spielt - ich hatte es anders geplant. Da aber sich schon bis hier der geplante Ablauf komplett vom tatsächlichen Zeitplan verabschiedet hatte und ich für diesen Tag noch andere Termine hatte, verabschiedete ich mich schweren Herzens von diesem Doppeltransport. Immerhin war auf der Strecke noch ein Umbau des Selbstfahrers (deswegen die breiten Träger unter dem Generator) von 2 x 12 Achsen auf 24 Achsen in einer Linie und wieder zurück geplant. Als ich aber am folgenden Tag hörte, daß die Ankunft des Generators auf der Kraftwerksbaustelle erst weit nach Mitternacht erfolgte, wußte ich, daß ich mich richtig entschieden hatte .
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