Anfang März 2007 rollten diese zwei Schwertransporte
mit erheblicher Überbreite über Norddeutschlands Straßen.
Vom Ratzeburger See in Schleswig-Holstein wurde das Ausflugsschiff als zweigeteilter Schwertransport zum Zwischenahner Meer nahe Oldenburg gefahren.
Das Oberdeck des Ausflugsschiffes wurde abgetrennt damit die Transporte auf der langen Autobahn-Passage die vielen Brücken unterfahren konnten.
Die Ladungssicherung ist bei solch ungewöhnlichen Formen auch etwas aufwändiger.
So wurden die beiden Stützen des Oberdecks mit zusätzlichen Streben fixiert.
Vor dieser Reise hatte die "Mecklenburg" 27 Jahre als Ausflugsschiff gedient.
Als Nachfolger wurde dort die "Inselstadt Ratzeburg" in Dienst gestellt.
Diese Fotos entstanden während des letzten Halts an der A29 kurz vor Oldenburg.
Das letzte Stück der Reise wurde in der darauffolgenden Nacht zurückgelegt.
Die Montage und Wiederkehr ins Wasser erfolgte in Bad Zwischenahn auf dem Gelände des Bundeswehr-Krankenhauses.
Besonders interessant gestaltete sich jedoch der erste Teil der Reise.
Nachdem auf den ersten Kilometern einige enge Kurven genommen waren, wurde, auf einem Parkplatz an der A24 vor den Toren Hamburgs, einige Tage lang das Schiff erneut verladen.
So sah es während der Arbeiten auf dem Rastplatz Sachsenwald aus.
Hierbei wurden die Achslinien geteilt und das Schiff nun dazwischen schwebend eingehängt.
Vorher war der Transport sehr hoch, da die Gesamtzuglänge so kurz wie möglich sein musste.
Obwohl der Zug zu jenem Zeitpunkt nur 48 Meter lang war, wurde es an der Autobahn- auffahrt Talkau eng: Die Zugmaschine war auf den aufgeweichten Seitenstreifen geraten und drohte umzukippen. Ein Bergungsfahrzeug zog den 660PS-Truck samt Anhänger an einer Seilwinde wieder auf die Straße.
Bei rund 100 Tonnen Ladungsgewicht reichten vorn fünf Achslinien für das Schiff.
Zur Sicherung wurden die Verstrebungen mit dem Schiff verschweißt.
Zusätzlich wurden vorne und hinten zwei lange T-Träger in den Rumpf eingelassen. So war sicherer Stand auf den Achsmodulen gewährlistet.
Die Warntafeln mussten bei rund 7,6 Metern Breite an sehr langen Streben montiert werden.
Die weit nach unten reichende Schiffsschraube wurde vor Reisebeginn demontiert.
Der Nachläufer war mit einem Generator ausgestattet und konnte frei gesteuert werden.
Insgesamt brauchte der Transport bis zum Zielort drei Nachtfahrten.
Während der Fahrt war unter der Ladung nur wenig Abstand zur Staße.
Auch am Schiffsheck wurden zwei stabile T-Träger in den Rumpf eingeschoben.
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