Veröffentlicht am 28.09.2018
Nach der ersten Vorstellung Anfang September in Berlin feierte Mercedes den neuen Actros 2019 auf der IAA 2018 mit dem 1863er Sondermodell "First Edition".
Von vorne betrachtet fällt die neue Sonnenblende mit den integrierten Zusatzstrahlern auf, dies ist aber nur optisches Beiwerk.
Auf den Türen gibt es diese Blenden, hinter denen sich die Aufnahmen für die konventionellen Außenspiegel verstecken, denn in einigen Ländern gibt es noch keine Zulassungen für Kamera-Monitor-Systeme.
Hier sind nochmals gut die "leeren" Türen ohne die üblichen Spiegelträger zu erkennen.
Die Scheinwerfer tragen jetzt beleuchtete und geschwungene "Augenbrauen".
Oberhalb der Türrahmen sind auf beiden Seiten die Arme mit einer hochauflösenden Kamera, die über einen Nachtmodus verfügt.
Die Spiegel für den Raum direkt vor und auf der Beifahrerseite neben dem Fahrerhaus sind allerdings vorerst erhalten geblieben.
Die auffälligsten Ändernngen sind im Fahrerhaus auszumachen.
Am Lenkrad sind die Knöpfe und Regler für die am häufigsten genutzten Assistenten und Mediasysteme.
Man kennt es vom Personenwagen, links sind die Unterstützungen für die Fahrt.
Rechts gibt es Sound, Telefon und Aktivierung der Sprachsteuerung.
Aber darum geht es eigentlich gar nicht - auf zu den echten Neuerungen.
Das Media- und Navigationssystem zwischen Mittelkonsole und Lenkrad ist mächtig in die Breite gewachsen.
Wenn man durch das Lenkrad hindurch schaut, entdeckt man ein weiteres volldigitales Display.
Das klassische Armaturenbrett mit analogen Anzeigen und Rundinstrumenten mit Zeigern hat im Actros ausgedient.
Auf dem Breitbild-Monitor passen neben Tacho und Drehzahlmesser auch die Statusanzeigen für die Assistenzsysteme.
Bestimmt gibt es anpassbare Layouts zur Markteinführung im Frühling 2019.
Mit mehreren Schnittstellen und Steckdosen kann der moderne Fahrer seine Geräte bequem anschliessen und versorgen.
Wie man sieht, wurde vieles auf die digitale Steuerung übertragen, somit bleiben die Knopfleisten weitgehend ungenutzt.
Wenn man auf dem Fahrersitz Platz genommen hat, schaut man auf zwei Hochkantmonitore anstelle der Außenspiegel.
An den A-Säulen hängt jeweils ein 15-Zoll-Display mit einer Auflösung 720 x 1920 Pixel. Oben gibt es das bekannte Hochkantformat eines Rückspiegels, darunter das Breitbild mit mehr Panorama für den großzügigen Überblick der Gesamtsituation.
Die Einstellung erfolgt, wie schon zuvor bei elektrischen Spiegeln, über dieses Tastenfeld, welches etwas erweitert wurde.
Auf dem jeweiligen Spiegel wird immer angezeigt, dass eine Justierung erfolgt oder zumindest möglich ist.
Auf den nachfolgenden Fotos sind die verschiedenen Arbeitsmodi und Unterstützungen für die Fahrer zu sehen.
Beim Rangieren dreht sich der kurveninnere Spiegel so mit, dass weiterhin das Heck des Aufliegers sichtbar bleibt.
Auf Landstraßen reicht der Blick weiter zurück, in Kurven schwenkt die Anzeige so mit, dass man die Achsen, und somit den Abstand zum Straßenrand, bestens im Blick hat.
Die eingeblendeten Hilfslinien zeigen das Ende des Aufliegers und feste Abstandsmarken.
Eine weitere Funktion sorgt für mehr Sicherheit der Ladung. Mittels durchgehender Überwachung der Kameras des Seitenraums rund um den Auflieger, kann der Fahrer während der Pausen- und Ruhezeiten auch bei geschlossenen Gardinen nach draussen schauen und sogar automatisch informiert oder gewarnt werden.
Wer sich noch über die Einführung und Genehmigung von Kameras anstelle der klassischen Spiegel wundert, sollte sich vor Augen halten, dass es bereits von 2014 bis 2016 einen Personenwagen gab, der so ausgestattet zugelassen wurde. Immerhin 250 Exemplare konnte Volkswagen vom XL1 verkaufen, der aus aerodynamischen Gründen ebenfalls nur über kleine Ärmchen mit Kameras verfügte. Also unterm Strich erstmal gar nicht so neu, allerdings integrierte Mercedes etliche Helferlei in das System und schuf damit einen ganz neuen Level der elektronischen Unterstützung.
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