Veröffentlicht am 20.09.2019
Auf der IAA 2019 präsentierte Porsche den ersten eigenen Flitzer, der nur durch die Kraft der Elektronen bewegt wird.
Warum der Taycan grundsätzlich den Zusatz "Turbo" bekommen hat, wird wohl immer ein Porsche-Geheimnis bleiben.
An der Front setzen die Zuffenhausener weiterhin auf die todlangweiligen vier Punkte als Tagfahrlicht in jedem Scheinwerfer.
Wenn ich für das Basismodell schon über 152.000,- Euro über den Tresen des Händlers schiebe, erwarte ich mehr.
Beginnen wir mit den technischen Daten, die für den Vortrieb sorgen.
Der Taycan Turbo bringt bis zu 625 PS und ein maximales Drehmoment von 850 Nm, 100 Sachen sind in 3,2 Sekunden erreicht.
Der stärkere Turbo S liefert ebenfalls 625 PS, aber bis zu 1050 Nm, der Standardsprint soll nur 2,8 Sekunden dauern.
Damit nichts pfeift und unnötige Energie verbraucht, ziehen sich die Türgriffe bei der Fahrt komplett zurück.
Im Innenraum erkennt man den aktuellen Porsche-Style.
Auf der Beifahrerseite kann für 1023,40 Euro ein zusätzliches Display geordert werden.
Wenn man die Burmester-Anlage für über 4500,- Euro ordert, hat man noch kein DAB+, dafür gehen nochmal 476,- Euro drauf.
Aber über Aufpreispolitik muss man sich bei fast keinem Hersteller wundern.
Wenn man das Topmodell Turbo S nimmt sind die ersten 185.456,- Euro weg, ich habe mal ein echtes Schmuckstück zusammengeklickt und schon waren weitere 51.646,- Euro hinzugekommen.
Wer jetzt allerdings meint, mit der Summe von 237.102,- Euro wäre alles bezahlt, der irrt vermutlich .
Denn um die tolle Ladetechnik zu nutzen, muss in der eigenen Villa ein entsprechender Anschluss gelegt werden.
Beim Blick in den ehemaligen Motorraum am Heck entdeckt man jetzt einen ordentlichen Kofferraum.
Das lohnt durchaus, denn mit über 570 Kilogramm Zuladung können auch Koffer oder Einkauf umfangreicher ausfallen.
Allerdings ist der Platz mit 366 Litern im Heck und 81 Litern vorne überschaubar.
Das Leergewicht des Viersitzers liegt bei satten 2295, bzw. 2305 Kilogramm für den Turbo S.
Die 10 Extra-Kilo kommen von der serienmäßigen Hinterradlenkung, die beim Basis-Taycan dazubestellt werden kann.
Der Heckspoiler fährt bei 90 km/h, 160 km/h und bei 200 Sachen in drei Stufen aus und sorgt für zusätzlichen Druck auf der Hinterachse und entsprechende Spurtreue.
Abgeregelt werden beide Versionen bei 260 km/h, der Weg dahin ist allerdings unterschiedlich.
Von 0 auf 200 Stundenkilometer werden 10,6 oder 9,8 Sekunden gebraucht.
Der 800-Volt-Akku wird so gekühlt, dass diese Leistung mehrfach in Folge abgerufen werden kann.
Wie bereits oben erwähnt, ist der Weg für die Energie in umgekehrter Richtung derzeit das Problem.
Einen 350 kW-Lader gibt es vermutlich nur auf Firmenhöfen und Entwicklungszentren von Porsche.
Derzeit sind maximal 150 kW üblich, man kann abschätzen, wie sich dies auf die Ladezeiten auswirkt.
Hier kommen wir zum nächsten "Problem" - jedenfalls aus meiner Sicht. Vergleiche mal die beiden Tankdeckel für die Elektronen im rechten Front-Kotflügel. Unten der Standard-Deckel mit dem üblichen Push-and-Open-Mechanismus. Oben mit diesen kleinen Flügeln die sonsorgesteuerte Variante, die bei Hand-Annäherung flauschig nach Innen hinter das Blech verschwindet.
Ich verstehe den Wunsch nach etwas Besonderem, aber warum müssen selbst solche primitiven Dinge mit Motoren bestückt werden und vorallem doppelt entwickelt werden? Gibt es keine anderen Probleme, die in den Laboren zu lösen wären? Reicht nicht eine Abdeckung? Hier wird Energie und Manpower für absoluten Blödsinn verbrannt, aber wenigstens so richtig im Öko-Style .
Der Blick unter die Fronthaube offenbart ebenfalls keine technischen Lösungen.
Warndreieck und etwas Raum für das Notwendigste, wie bereits erwähnt, 81 Liter passen rein.
Was ist der Taycan unterm Strich?
Ein Panamera mit weniger Stauraum, mehr Gewicht und ohne Verbrenner - dafür liegt der Preis rund 50 Prozent darüber.
Ich glaube nicht daran, dass Deutschland dem Klima dadurch weiterhilft, ganz zu schweigen von dem Ansehen und den Exporten in die weite Welt. In nahezu keinem europäischen Land interessiert sich jemand für diese Technik, die eigentlich nichtmal als Brückenlösung taugt.
Ich denke, in 10 oder 15 Jahren werden wir kopfschüttelnd auf diese Phase zurückschauen - und dass andere Konzerne dann technisch federführend sind, es etliche deutsche Hersteller längst aus dem Markt gekegelt hat oder diese ein Nischendasein führen.
Wir hatten es in der eigenen Hand, dann kamen VW und andere, die Begriffe wie "Deutsche Wertarbeit" und "Ingenieurskunst" mutwillig zerstörten und tausende Deutsche, die weiterhin VW, Porsche und andere VAG-Modelle kauften - wir haben es echt nicht anders verdient !
Am 19. September 2019 wurde bekannt, dass VW und Porsche insgesamt 227.000 Fahrzeuge zurückrufen müssen, weil die Airbags im Einzelfall ungewollt ausgelöst werden können. Wer sich ein Fahrzeug dieser Hersteller kauft, der gönnt sich bestimmt auch Fleisch vom Bio-Landwirt in der Nachbarschaft mit Hormonfässern im Stall !
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