Als die Mannschaft von Werder Bremen die Saison 2004 mit dem Gewinn der Meisterschaft und dem Sieg des DFB-Pokals krönte, entschloß man sich kurzerhand in der DaimlerChrysler LKW-Zentrale in Berlin, ganz besondere Glückwünsche nach Bremen zu entsenden, und zwar eine "mobile Grußkarte" mit 7,8 Tonnen Eigengewicht.
Unverzüglich wurde hinter den Kulissen bei Mercedes-Benz in Berlin ein nagelneuer Actros vom Typ 1846 LS Megaspace mit spezieller Hochleistungsfolie in den Vereinsfarben beklebt und entsprechend wertschätzend gestaltet!
Natürlich spielte dabei auch die Eigenwerbung des Herstellers eine unverkennbare Rolle und sollte nicht zu kurz kommen, denn am Dach der LH-Kabine steht ringsherum die Botschaft: "Mercedes Benz gratuliert dem Deutschen Meister und Pokalsieger 2004". Eine tolle und offensichtlich wirkungsvolle Aktion, die auch bei den Fans des Vereins prima ankam.
Das fertige Fahrzeug wurde als Vorführwagen der Mercedes-Benz Niederlassung in Bremen in die ortsansässige Flotte aufgenommen und natürlich auch bewegt.
Ein Mercedes LKW-Verkäufer aus Bremen berichtete, daß die anschließenden Fahrten durch Bremens Straßen von "la ola Wellen" am Straßenrand begleitet wurden.
Die ersten Fotos der Zugmaschine bekam ich direkt von Mercedes Benz in Bremen und als wir den Lkw auf der IAA 2004 zum ersten Mal aus der Nähe begutachten konnten, war schnell klar, daß dieser Actros auch in H0 entstehen sollte.
Allerdings verzögerten sich die Naßschieber, was sich jedoch im Nachhinein als großer Vorteil herausstellen sollte, denn einige Monate später entdeckten wir die Sattelzugmaschine sozusagen in Phase II, doch dazu später mehr.
Zuerst zu dieser Variante:
Die Teile stammen aus dem Extra-Shop von Herpa, wurden grundiert und mehrfarbig mit Airbrush lackiert.
Bei den feinen Arbeiten an der Verkleidung zwischen den Achsen half mir Kai Becker mit seiner perfekten, zitterfreien Hand aus, wofür ich mich sehr herzlich bedanke.
Die Inneneinrichtung wurde geringfügig gesupert.
Auf dem Dach befinden sich zwei Hörner, davor steht ein Paar fotogeätzte Antennen.
Oben: Selbstverständlich blieben die Funktionen des Modells voll erhalten. So ist auch bei diesem Modell ein Blick auf den Motor möglich.
Links: Auch am Heck ist die Maschine vorbildgerecht gestaltet. In Anlehnung an ein Trikot wirkt der Actros wie "der zwölfte Mann".
Die Tanks sind mit schwarzen Haltebändern abgesetzt. An Front und Heck befinden sich Kennzeichen aus Berlin. Die Schmutzfänger sind mattschwarz, um sich von den hellgrauen Kotflügeln abzusetzen.
Nachdem der Lkw seinen Auftrag als Vorführwagen erfolgreich absolviert hatte, stand er zum Verkauf und wurde kurzerhand von der Fa. GLOMB aus Bremerhaven übernommen. Dies stellten Jens und ich bereits am Tag der Anlieferung fest.
Da der Containerspediteur ansonsten Fahrzeuge in leuchtendem Pink einsetzt, hatte man vor der auffallenden Farbkombination keine Angst! Lediglich die Mercedes-Benz-Schriftzüge am Hochdach wurden gegen das Firmenlogo ersetzt und die Tafel für Gefahrgutkennzeichen angebracht.
Selbstverständlich wechselte auch das Kennzeichen.
Dies war nun Grund genug für mich, beide Varianten dieser Zugmaschine nachzubauen.
Gut zu erkennen: Die Trittfläche auf der Frontschürze wurde mit einem schmalen Streifen Riffelblech beklebt.
Was beim Vorbild unmöglich ist, fällt im Modell nicht schwer: Variante I und II im Gruppenfoto.
Jetzt sind die kleinen Unterschiede leicht auszumachen.
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