Veröffentlicht am 30.12.2011
Für die Verlängerung einer vierachsigen MAN TGX Zugmaschine zum wuchtigen Fünfachser braucht man zwei Fahrgestelle. Der Trick besteht darin, dass das zweite Fahrgestell "rückwärts" angesetzt wird. So erhält man ganz leicht die Aufnahmen für die Lenkung der fünften Achse.
Das Fahrgestell A steuert den Rahmen bis zur 3. Achse bei, vom Fahrgestell B kommen die ursprünglichen Achsen 2 und 3 zum Einsatz jedoch entgegengesetzt der Fahrtrichtung.
Oben: Das originale, vierachsige Fahrgestell, darunter die 3 Basisteile für den Umbau. Das kleine Endstück ist leicht abgeschrägt und trägt die Aufnahme für die Anhängerkupplung.
Der Rahmen ist ausgerichtet und verklebt.
Für die Radhäuser bieten sich zwei Möglichkeiten:
A: Man verwendet die Abdeckungen der Achsen 2 und 3 von beiden Teilen (erste und zweite Abdeckung) und setzt das zweite Teil wieder entgegengesetzt an. Der Vorteil ist, dass hierbei der letzte Radkasten, wie auch beim Original, schmaler ist als an den beiden Antriebsachsen.
B: Man verwendet die Abdeckungen der Achsen 2 und 3 sowie die Abdeckungen 3 und 4 vom zweiten Teil. Der Vorteil besteht dann darin, dass die exakte Aufnahme für die Rücklichter erhalten bleibt. Ich habe mich für diese Variante entschieden, da die Radkästen später vom Auflieger verdeckt sind.
Passprobe: Die Teile der Luftfederung der 5. Achse müssen noch entfernt werden.
Rahmen und Radhäuser sind vorbereitet, nun folgen 3 Lenkachsen.
Das untere Rahmenteil kann serienmäßig von Achse 1 bis 4 verwendet werden. Ich empfehle jedoch aus Gründen der Stabilität, die Teile zu verkleben. Die letzte Lenkachse wird gegenläufig eingesetzt, damit später die Lenkstange nicht sofort zu erkennen ist.
Oben: Das untere Teil der letzten Lenkachse steuert die 2. Achse des Originalteils bei. Sie wird mit etwas "Reserve" herausgetrennt und so angepaßt, dass Kontakt zu den Federbälgen der Achse 4 entsteht.
Links: Das Fahrgestell ist fertig und hat mit allen 10 Rädern guten Bodenkontakt.
Die Zugmaschine von Kahl wurde mit zwei Staufächern ausgestattet. Resinteile aus dem Fundus wurden mit Riffelblech umwickelt und silbern lackiert.
Der Schwerlastturm mit den Staufächern und leichten farblichen Superungen.
Die Sattelkupplung mit dem langen Rahmen ist optimal. Allerdings läßt sich der Schwanenhals von Goldhofer so nicht mehr aufsatteln. Er muß ebenfalls verlängert werden.
Zwei Teile, versetzt zersägt, ergeben den neuen Schwanenhals.
Oben: Bei sauberen Schnitten bleibt nicht viel Nacharbeit. Eine neue Lackierung sollte vermieden werden.
Links: Der Längenunterschied zur originalen Pritsche ist beträchtlich.
Die Pritsche wurde auf gleiche Weise verlängert und ein Riffelblech zur Kaschierung des Schnitts angepaßt.
Die Beschriftung der Pritsche wird noch mit einem Naßschieber wieder hergestellt. Nun kann der Auflieger aufgesattelt werden.
Holzkeile aus Streichhölzern und verschiedene Kleinteile beleben die große Pritsche.
Eine gute Vorplanung, exakte Schnitte und etwas Geduld sind die notwendigen Zutaten für ein gelungenes Einzelstück.
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