Am Abend des 15. September 2008 stand dieses lange Gespann am Güterbahnhof Kornwestheim bereit, um einen Trafo nach Pulverdingen zu fahren.
Für mich war es das erste Mal, daß ich diese markante Schwerlastkombination im Einsatz sehen konnte, darum ist die Bilderauswahl etwas umfangreicher ausgefallen .
Für alle, die das Gerät trotz des fast biblischen Alters nicht kennen, zuerst einige Details.
Die beiden großen Räder in der Mitte sind hydraulisch angetrieben und können nicht gelenkt werden, somit ist der Hundegang nicht möglich.
1972 entstanden im Auftrag der DB insgesamt vier dieser modularen Zugmaschinen.
Überlebt haben nur die zwei Einheiten, die auf den folgenden Bildern zu sehen sind.
Die anderen zwei wurden als Teilespender im Laufe der Jahre teilzerlegt
und sind aufgrund dessen nicht mehr einsetzbar.
Die Achsen mit den kleinen Rädern können getauscht werden, sodass auch Konfigurationen mit mehr oder weniger Achslinien zusammengestellt werden können.
Die maximale Achslast gibt der Betreiber HCS mit 30 Tonnen an,
was aber die Genehmigungsbehörden für die Straße kaum erlauben werden.
Als Motor wird in beiden Scheuerle LS 250 ein MTU-Motor mit 730 PS verwendet.
Dieser Motor wurde ebenfalls im Leopard I eingesetzt.
Gegen 19.30 Uhr wurde es dann lauter auf dem Platz.
Unter konstantem Motorengeheul rollte der Transport vom Parkplatz.
Die Kanten des Mittelstreifens wurden zuvor mit Asphalt angeschrägt.
Während das Kopfende schon in den Kreuzungsbereich rollte...
...überquerten die Achsen des hinteren Triebkopfes gerade erst die Parkplatzbegrenzung.
Ein Minuspunkt des Scheuerle LS 250 wurde hier deutlich sichtbar:
Der Abgasausstoß ist mittlerweile nicht mehr zeitgemäß.
Doch die Wendigkeit macht den Einsatz dieser Geräte immer noch zur sinnvollen Sache.
Hier kann man besonders gut die Einschlagwinkel der Räder erkennen.
Der Trafo kam auf ein Transportgewicht von 225,2 Tonnen.
In dieser Konfiguration ist jeder Triebkopf etwa 18 Meter lang.
Insgesamt kam das Gespann auf eine Länge von rund 52 Metern.
Video mit dem Start der Reise in Stammheim:
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