Veröffentlicht am 18.09.2020
Mitte August 2020 parkte dieser ganz spezielle Vierachser im Bremerhavener Hafen.
Für europäische Truckfans ganz klar ein DAF, doch beim genauen Blick überraschen die Logos an Front und Seite.
Man mag es kaum glauben, aber seit 14 Jahren wird die K500-Serie von Kenworth mit Kabinen der Niederländer ausgestattet.
Sozusagen zeitgleich mit meinem Fotoshooting des K500 endete auch die Produktion der Serie bei Kenworth.
Immerhin wurde der K500 satte 14 Jahre gebaut und verkauft!
Ebenso erstaunlich: Auf der Webseite wurde dieser Spezialist nie so präsentiert, wie die anderen Produkte.
Neben dieser eher schmalen Bereifung konnte der K500 auch mit dicken Ballonreifen für Wüsteneinsätze usw. geordert werden.
Allerdings wird beim Blick auf die Verkabelung vermutlich jedem europäischen Truckfan ganz seltsam zumute.
Der Aufstieg könnte von einem Mobilkran abstammen.
Der weitere Weg über den Dieseltank ist dann wieder eher rustikal amerikanisch .
Das lange Fahrgestell lässt vermuten, dass noch feste Aufbauten montiert werden.
In den USA wird diese Konfiguration gern als "COE" beschrieben.
Ausgeschrieben bedeutet dies "Cab over Engine", also Kabine über dem Motor.
In Europa der Normalzustand, in den USA hingegen sind die Trucks mit Motorhaube der Standard.
Auch der eher heimwerkerartig montierte Handlauf für den Zugang zum Fahrerhaus würde vermutlich jeden TÜV-Prüfer ausgiebig schmunzeln lassen.
Die beiden Pilze sind für die Atemluft des Motors zuständig.
Meist arbeitet ein Cummins Motor mit 525 PS unter dem Fahrer.
Übertragen wird die Kraft über ein Allison 4700RDS Getriebe mit 7 Gängen.
Warum auf der letzten Achse die äußeren Räder nicht montiert wurden, weiß wohl nur der Hersteller.
Zurück zu den bereits vorhandenen Aufbauten.
Auf den beiden Kraftstofftanks ist ein kleines Stehpult, vielleicht zur späteren Steuerung der noch fehlenden Aufbauten.
Der Kenworth K500 war mit 3, 4 und 5 Achsen lieferbar.
Gerne wurden diese mit breiten Reifen ausgeliefert, um auf Gas- und Ölfeldern sowie in Steinbrüchen zu arbeiten.
Wer eine Idee hat, wo dieser Vierachser zukünftig seinen Dienst verrichten wird, darf mich gern kontaktieren!
Jede Frontachse trägt rund 16 Tonnen, die Hinterachsen sogar jeweils bis zu 25 Tonnen.
Derartige Offroad-Ausstattungen fehlen der gesamten K500-Baureihe.
Erfolgreich war die Baureihe trotzdem, obwohl diese auf der Kenworth-Webseite nie präsentiert wurde.
Man mag es glauben oder nicht, aber der einzige Hinweis, den ich auf der Webseite (auch im Webachiv der vergangenen Jahre) finden konnte, war die Pressemitteilung vom 21. August 2020 zur Einstellung der Produktreihe.
Halt, das stimmt nicht so ganz: Es gibt eine PDF-Datei mit technischen Infos, in der auch der K500 zu finden ist.
Allerdings werden dort nur Dreiachser aufgelistet.
Der letzte gefertigte K500 wurde an Mining Society of Chitotolo (Sociedade Mineira do Chitotolo) in Luanda, Angola geliefert.
Wie auch immer: Wer von den Schwerlast- und Truckfans hat jemals einen Kenworth K500 selbst gesehen ?
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