Veröffentlicht am 09.04.2010
Der Lancia Stratos wurde nur mit dem Ziel gebaut, die Rallye-Weltmeisterschaft zu gewinnen.
Eigentlich sollte nur eine Kleinstsereie gebaut werden, doch für viele gutbetuchte Hobby-Motorsportler war der Lancia Stratos HF das ultimative Sportgerät der 70er Jahre.
Am Ende wurden 502 Fahrzeuge gebaut und die damaligen Homologationsauflagen erreicht.
Für den Einsatz in den FIA-Meisterschaften musste natürlich richtig Hand angelegt werden.
Für die Nachtetappen waren die großen Scheinwerferbalken an der Front Pflicht.
Dieser Stratos FIA Competition entspricht dem Regelwerk von 1975.
Zu der Zeit wurde dieser Wagen in der Gruppe 4 der FIA eingestuft,
wie der Ford Escort RS1800, Fiat 131 Abarth und später auch der Audi Quattro.
Direkter Nachfolger wurde die Gruppe B, die 1983 den süßen Wahnsinn in den Rallyesport einführte, aufgrund nahezu grenzenloser Motorleistung, sowie daraus resultierend vieler Unfälle (mit Toten unter Zuschauern und Aktiven), 1986 wieder eingestellt wurde.
Von 1974 bis 1976 ging der WM-Titel in der Rallye-Meisterschaft an den Lancia Stratos.
Als Antriebsbasis diente ein 2,4-Liter-Motor von Ferrari mit 190 PS.
Die Leistung reichte von den serienmäßigen 280 PS bis zu 560 PS
bei den Motoren mit einem KKK-Turbolader.
Das geringe Leergewicht von nur 980 Kilogramm erlaubte sehr gute Beschleunigungswerte.
Dieser Stratos wurde an den italienischen Sportwagenfahrer Ezio Facchinello verkauft.
1985 ging der Competition nach England zu Ian Gilles, der den Wagen für Bergrennen, Sprints und andere Rennserien einsetzte.
Es soll sogar einen Stratos geben, der durch eine spezielle Kurbelwelle und weitere Modifikationen auf einen Hubraum knapp unter der 3-Liter-Marke kommt.
Dieses eine von zwei entwickelten Experimentalfahrzeugen soll Andy Bentza besitzen, während der zweite Wagen bei einem Rallyecross-Event Anfang der 80er zerstört wurde.
Ungewöhnlich sind die unterschiedlichen Auspufflängen, die unter dem Heck herausragen.
Auch hier war wieder Leistung wichtiger als Optik.
Damit ausreichend Luft zum Aggregat kommt, ist im Wettbewerbswagen das Gitter
über dem Mittelmotor mit Abstandsbolzen auf Abstand gebracht worden.
Die breiten Walzen auf der Hinterachse sorgen für Grip bei der kleinen Heckschleuder.
Immerhin wurden 335er-Gummis im 15-Zoll-Format auf die weißen Felgen montiert.
Damit diese allerdings unter das leichte Kleidchen passen, musste mächtig verbreitert werden.
Auf der Vorderachse werkeln Gummis im Format 215 / 35 R 15 V.
Das Ende wurde durch den Fiat-Konzern selbst eingeleitet, der dieses erfolgreiche Modell einbremste, um den Fiat 131 Abarth im Motorsport zu platzieren.
Leider stellten sich mit dem Modell nicht ansatzweise ähnliche Erfolge, wie mit dem Lancia Stratos, ein und kurze Zeit später startete Audi dann die Ära der Allradler.
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