Veröffentlicht am 12.09.2007
Meine Stute Pebbels wurde 1985 geboren. Nach diversen Vorbesitzern kam sie 1996 zu mir.
Pebbels war ein Warmblut mit manchmal nicht zu verleugnendem Vollblutanteil. Im Sommer konnte man sie durch ihr feines hellbraunes Sommerfell schnell von anderen braunen Pferden unterscheiden. Ihr Winterfell hingegen war dunkelbraun und ganz dicht. Manchmal hatte man den Eindruck, dass sie mit ihrem Winterplüsch Isländern Konkurenz machen wollte.
Als ich Pebbels kaufte hatte sie bereits einen leichten Lungenschaden in Folge einer Heustauballergie, aber das hatten wir schnell in den Griff bekommen. Die Winter verbrachte sie nachts in der Box und tagsüber auf der Weide und im Sommer war sie Tag und Nacht auf der Weide.
Im Herbst 1999 bekam Pebbels Probleme mit ihrem Rücken, aber das ist eine lange Geschichte die ihr hier nachlesen könnt.
Anfang Dezember 1999 zog Pebbels in einen großen Offenstall um.
Im Spätsommer 2006 wirkte sie häufig matt und müde. Pebbels fand mit zunehmenden Alter nicht mehr die nötigen Rückzugsmöglichkeiten in der Herde und kalte Nächte zerrten trotz Decke mehr an ihrer Substanz und den von Arthrose befallenen Gelenken.
Verursacht durch die fehlende Ruhe machte sich nun ein Herzfehler bemerkbar, der bisher zwar bekannt war, sie aber nie beeinträchtigt hatte. Pebbels wurde apathisch, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und verweigerte ihr Futter. Ihr Tierarzt und ich haben mit dem Schlimmsten gerechnet. Wir wussten nicht, ob sie nächsten Stunden übersteht. In einem Einzelpaddock und mit Hilfe des Tierarztes wurde Sie über Nacht wieder etwas kräftiger und vor allem hatte sie wieder Hunger bekommen. Nach zwei Wochen war sie übern Berg und der Tierarzt traute ihr einen Stallwechsel zu.
So zog Pebbels Mitte Oktober 2006, zwei Wochen eher als geplant, in einen anderen Stall um, der ihr eine Box mit Paddock und geregeltem Weidegang in der Gruppe bieten konnte.
Ein Routinetermin mit der Zahnärztin ergab, dass Pebbels Backenzähne sich weiter stark abgenutzt hatten und zudem ein Zahn leicht wackelig war. Da weder Zahn noch Zahnfleisch entzündet waren musste der Zahn nicht gezogen werden. Die Zahnärztin riet jedoch zusätzlich zur Heulage noch etwas Heucobs zu füttern, damit Pebbels weiterhin genug Rohfasern frisst.
Im Januar 2007 quälte Pebbels über Tage eine heftige Verstopfungskolik mit Krämpfen. Erst ein Einlauf mit Nasenschlundsonde sorgte für den nötigen Abgang. Doch mit Krämpfen hatte sie noch ein paar Tage zu kämpfen. Einige Wochen später zeigten sich wieder die ersten Anzeichen einer Kolik. Auf Grund der vorangegangenen Kolik bekam sie dieses mal sofort höhere Dosen eines krampflösenden Mittels und weitere Behandlungen und Spritzen blieben ihr erspart. Auf Anraten des Tierarztes bekam Pebbels künftig täglich 150 ml Öl ins Futter und weitere Koliken blieben aus.
Anfang Juli 2007 kam Pebbels am Abend lahmend von der Weide. Die Ursache war ein Arthroseschub im linken Vorderbein. Nach einer zweiwöchigen Behandlung mit einem Schmerz- und Entzündungshemmer war die Lahmheit verschwunden. Bedingt durch eine Schonhaltung während des akuten Arthroseschubs hatte sich dafür ihr rechtes Hinterbein deutlich verschlechtert.
Leider halfen dieses mal keine Übungen oder die Arbeit an der Doppellonge um sie wieder in Gang zu bekommen. Sehr schnell verlor sie an Muskulatur. Sie wurde deutlich schiefer und ihr sonst so großer Kampfgeist versiegte.
Mitte August 2007 wurde Pebbels im Alter von 22 Jahren eingeschläfert.
Pebbels habe ich in meiner Freizeit fast täglich geritten. Wegen der zurückgebliebenen Behinderung nach ihren Rückenproblemen habe ich sie viel dressurmäßig auf dem Reitplatz bewegt. Zur Abwechslung habe ich sie manchmal an der Doppellonge oder frei im Roundpen gearbeitet. Natürlich sind wir auch gerne ausgeritten oder haben an Orientierungsritten mit Spielen wie z.B. Sackhüpfen teilgenommen.
Pebbels letzter "öffentlicher Auftritt" war am Mai 2007 als ich mit ihr Ringreitkönigin des RV Langen geworden bin.
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