Veröffentlicht am 26.07.2019
Am 18. Juli 2019 fand bei den Schwerlastspezialisten von Baumann eine ganz besondere Veranstaltung statt.
Rund ein Jahr nach der Bestellung am 2. Juli 2018 und kurz nach dem ersten Echteinsatz wurde dieser MAN TGX 41.640 8x6/4 erstmals öffentlich der interessierten Fachwelt präsentiert.
Schon hier fällt jedem Schwerlast-Fan der um zusätzliche 250 mm verlängerte Radstand, der ersten von MAN abgenommenen vierachsigen TGX Schwerlastzugmaschine mit drei angetriebenen Achsen und Euro6-Motor, auf.
Der Rahmen hat eine Kröpfung erhalten, die einen Höhenunterschied zwischen der normalen Aufsattelhöhe von rund 1,38 Metern und den um 190 mm erhöhten Fahrerhausaufnahmen und somit notwendigen Platz im vorderen Bereich bringt.
Dieser zusätzliche Raum wird unter anderem von einem speziellen Verteilergetriebe von Toni Maurer ausgefüllt.
Auch wenn die Ballastpritsche aus dem Hause Greiner wie neu strahlt, handelt es sich um ein einsatzerprobtes Modell von 2016.
Im "Ballastkasten" wird gern, abgesehen von purem Gewicht, die notwendige Aurüstung und zusätzlicher Kraftstoff mitgeführt.
Die Länge macht es möglich: Zwischen Schwerlastturm und Pritsche passt sogar ein schmaler Schrank mit Staufächern.
Weitere Besonderheit ist die hydraulisch gelenkte Vorlaufachse aus dem EHLA-System von Mobil Elektronik.
Durch die Kotflügeleinheit im glänzenden Riffelblech entsteht natürlich wieder der gewohnte "Baumann-Look".
"Eigentlich" bietet die bisherige Hausmarke ein vergleichbares Produkt, doch kommen derzeit neue "Baumänner" von MAN.
Da die Fahrer auf den oftmals langen Touren in den Fahrzeugen leben müssen, forderte Baumann einen ebenen Fahrzeugboden. Abgerundet wird das "Wohnzimmer" der Lenkradkünstler durch die bestmögliche Ausstattung mit Leder-Alcantara-Sitzen und anderen Annehmlichkeiten. Gibt es eine bessere Möglichkeit, die Mitarbeiter-Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen?
Für die Fahrer macht es das Arbeiten und die Stopps wesentlich angenehmer, die Warte- und Ruhezeiten erträglicher.
Um all diese Forderungen und notwendigen Änderungen umzusetzen, musste der Basis-TGX 41.640 8x4/4 BBS aus Wien mit dem großen XXL-Fahrerhaus in Türkheim nahezu komplett zerlegt werden.
In der Frontansicht fällt natürlich der hochgelegte Frontstoßfänger sofort auf, die Scheinwerfer sitzen höher als üblich.
Somit wurde oben der Platz knapp: Die bekannten Rundumleuchten mussten gegen flachere Exemplare getauscht werden, um weiterhin unterhalb der in Deutschland unumgänglichen 4-Meter-Marke zu bleiben.
Eines der wichtigsten Fotos an diesem Tag bei den Schwerlast-Spezialisten von Viktor Baumann: Auf dem Foto von links: Carsten Kohse (MAN Verkauf), Karl Maurer (Toni Maurer), Sabine Baumann-Duvenbeck (Baumann) und Andreas Witzel (MAN Verkauf).
Der Träger für die Registerkupplung sitzt auf der üblichen Höhe, trägt nun aber eine Rockinger RO-56E-Kupplung.
An der Vorderachse gibt es aufgrund der Fahrerhaus-Höherlegung reichlich Platz in den Radkästen.
Damit die nachgerüstete, angetriebene VP-09-Vorderachse aus dem MAN-Regal immer perfekt auf der Straße liegt, wurde eine hydraulische Federung samt Niveauregulierung unterhalb der Kabine verbaut.
Das werksseitige Motordrehmoment von 3000 Nm wird durch die Wandler-Schaltkupplung mit bis zu Faktor 1,58 nutzbar.
Ein Drittel des maximal verfügbaren Drehmoments von 4740 Nm geht per Zuschaltung durch den Fahrer an die Vorderachse.
Sowohl die große 1000-Tonnen-Kupplung am Heck, wie auch die etwas kleinere 56er an der Front können in drei verschiedenen Höhen (jeweils 7,5 cm und 15 cm über der tiefsten Möglichkeit) an die stabilen Träger geschraubt werden.
Aufgrund der umfangreichen Toni Maurer Umrüstungen wurden von MAN folgende Gesamtzuggewichte freigegeben:
o 500 Tonnen mit einem ziehenden Fahrzeug
o 750 Tonnen mit zwei ziehendem Fahrzeug oder einem ziehenden und einem schiebenden Fahrzeug
o 1.002 Tonnen mit zwei ziehenden und einem schiebenden Fahrzeug
Aufgrund der massiven und kostenpflichtigen Änderungen werden diese Zugmaschinen (eine zweite wird vorraussichtlich im August 2019 in Beitreb genommen) vermutlich nie Einsätze als Sattelzugmaschinen haben, obgleich die Möglichkeit gegeben ist.
Hinter dem Schwerlastturm sind die speziellen Nachrüstungen mit einem zusätzlichen Kompressor, der eine Fördermenge von 530 l/min für den hydraulischem Antrieb liefert, die zusätzlichen Luftkessel und Arbeitsscheinwerfer teilweise nur zu erahnen.
Der erste Einsatz dieses Trucks erfolgte bereits rund eine Woche zuvor und es werden bestimmt viele weitere folgen....
...und vermutlich immer mit Ballastpritsche .
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