Veröffentlicht am 14.08.2020, aktualisiert am 21.08.2020
Durch die Kombination des abgebrochenen des wegen Corona abgebrochenen großen Militärmanövers und erst langsam wieder anlaufender Logistik standen im Sommer 2020 etliche verschiedene Fahrzeuggattungen der US Army im Bremerhavener Hafen.
Fachleute erkennen schon auf diesem Foto etliche Details, die an Serienschwerlastern fast nie zu entdecken sind.
An der Fronthaube kann man die erste Generation "A0" von der zweiten "A1" am einfachsten unterscheiden.
Die Fahrerhäuser sind im Normalfall für sechs Personen ausgelegt, auf Anforderung entfallen die hinteren vier Plätze zugunsten von zwei Kojen, bzw. Schlafmöglichkeiten.
Logischerweise befinden sich am Unterboden und vor den Scheinwerfern passende Schutzgitter.
Da dieser Vierachser meist in Regionen eingesetzt werden, in denen die Sonne nahezu senkrecht auf den Boden trifft, wurden gerade nach vorn überstehende Sonnenblenden angeschraubt.
Wohl "fast einmalig" sind die beiden großen Ösen, die aus der Motorhaube herausschauen, dazu später mehr .
Designtechnisch gibt es bei Oshkosh immer nur schlicht kantige Eleganz, die Form stets der Funktion folgend .
Der Allradler ermöglicht durch den wirklich langen Radstand perfekten Vortrieb auch abseits befestigter Straßen.
Die scharfen Kanten am Einstieg dürften schon etliche Soldatenbeine lädiert haben.
Um dem Reserverad ausreichenden Platz zu verschaffen, wurde die Kabine etwas modelliert.
Es wurde einfach eine kleine Ecke "herausgefräst" damit alles passt.
Die schmalen Stufen am Tank erlauben nur mit der Schuhspitze den Weg nach oben anzutreten.
Das wellige Dach zeigt, dass hier schon einige Personen herumgelaufen sind.
An der Frontseite stehen auf beiden Seiten diese ungewöhnlichen Ösen.
Um im Schadensfall schnell eingreifen zu können, sind die Fahrerhäuser an den vier Ösen einfach vom Rahmen zu trennen.
Auf der Beifahrerseite sitzt der kleine Dieseltank samt Reserverad.
Hinter dem Fahrerhaus sind zwei kräftige Winden samt Bedienpult zu finden.
Um einen schweren Panzer auf den aufgesattelten Auflieger zu ziehen ist reichlich Kraft erforderlich.
Auch aus diesem Grund sind zwei Winden verbaut. Zweiter Grund ist die Lenkung / Steuerung des gezogenen Objekts.
Wenn man ein Kettenfahrzeug auf die Ladefläche zieht, muss dies halt entsprechend ausgerichtet werden.
Hier nochmals der Bedienbereich samt Winden aus einem anderen Winkel.
Eine "Rampe" für den Königszapfen des Aufliegers sieht man an gewerblichen Zugmaschinen garantiert nicht .
Die Bergeösen am Heck sind bei militärischen Fahrzeugen Pflicht.
Während der Fahrten können die Seile der Winden sicher eingehakt werden.
Zugösen, Kupplung und alle verfügbaren Anschlüsse und Stecker - gerüstet für jede Aufgabe .
Jede der beiden Winden kann rund 25 Tonnen Zugleistung zur Verfügung stellen.
Hier kann man nochmals gut die beeindruckende Länge von rund 9.677 mm komplett überblicken.
Es gibt auch andere Vierachser mit Allradantrieb, die nicht so häufig auf der Straße anzutreffen sind.
Weiterlesen...Auch auf der Fahrerseite ist der Einstieg nicht einfach - unterschiedliche Stufenabstände und kleine Stufen.
Eine Info fehlt noch: Die Ösen in der Motorhaube ermöglichen das Anheben des gesamten Oshkosh M1070 A1 per Kran, um diesen an jedem Ort vom oder auf ein Schiff zu bekommen oder sogar per Helikopter direkt an den Einsatzort zu bringen.
Einige Tage nach der Veröffentlichung der obigen Fotos standen zwei Gespanne im Bremerhavener Hafen zur Abfahrt bereit.
Also die Zeit und Möglichkeit genutzt, um fehlende Impressionen und Details einzufangen.
Vorallem komplette und saubere Seitenansichten fehlten bisher.
Außerdem fielen erst bei direkter Betrachtung einige Eigenheiten auf, die seltsam anmuten.
Über den Schließmechanismus auf der Beifahrerseite könnte man schmunzeln, denn es handelt sich um ein Militärfahrzeug .
Wer allerdings Wissen auf DMAX gesammelt hat, weiß dass US-Militärfahrzeuge nur selten über die klassischen Lösungen mit Schlüssel ausgestattet wird. Was nützt ein rettendes Fahrzeug, wenn man nicht reinkommt oder es nicht starten kann?
Die Möglichkeit, den Luftdruck vom Fahrersitz aus regulieren zu können, hilft bei extremen Untergründen.
Die Radkappen werden aber keinen Showtruck-Wettbewerb gewinnen .
Hier steht ganz klar der Schutz der dahinter liegenden Technik im Vordergrund.
Die Zuleitungen für die Luftdruck-Regelanlage sollen schließlich nicht im ersten leichten Gefecht Beschädigungen erleiden.
Ab 22 Uhr geht es dann zum Empfänger in Freisen, wo die Trucks zum Service angeliefert werden.
Um Staubwirbel vor der Frontscheibe zu verhindern, sind in der Sonnenblende vier Lüftungsöffnungen eingestanzt.
Hier der Blick auf den Steuerstand für die beiden Winden, die jeweils zwischen 18 und 28 Tonnen ziehen können.
Die maximale Zugleistung variiert von innerer zu äußerer Windung auf der Seilrolle.
Damit das Hydrauliköl nicht überhitzt, wurde eine kompakte Kühlung integriert.
Diese Klappleiter war aus der Ferne nicht auszumachen.
Auf der Straße hängen die Schmutzfänger üblicherweise einfach herunter.
Auch andere Hersteller liefern Allradler, die für schwerste militärische Aufgaben aus gelegt sind.
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