Veröffentlicht am 27.03.2009
Anfang Februar 2009 musste ein Generator vom Hafen zum Kraftwerk verfahren werden.
Die Entfernung zwischen Verladepunkt vom Schiff auf die Straße bis zum Kraftwerk
betrug nur einen guten Kilometer.
Eine Brücke auf dem direkten Weg wurde von den Statikern als nicht tragfähig eingestuft.
Die Streckenplaner mussten für das lange Baumann-Gespann andere passende Route finden.
Einige Tage zuvor brachte das gleiche Gespann den Generator zum Schiff,
welches den Generator vom Hafen Dorsten nach Wilhelmshaven brachte.
Der Generator ist ein generalüberholtes Gerät aus dem Kraftwerk Scholven.
Mit drei angetriebenen Achsen haben die beiden Actros Titan 4160 besonders gute Traktion.
Trotzdem musste an vielen Stellen mit Zug- und Schubmaschine gearbeitet werden.
In engen Kurven wurde mit der Hydraulik die Last zwischen den Achslinien angehoben.
Vom Aufbau sind die beiden neuen Mercedes-Zugmaschinen identisch.
Diese spezielle Kupplung verfügt über eine maximale Anhängelast von 1000 Tonnen.
Auf den dunklen Hafenzufahrten war für den Fahrer der Zugmaschine das Ende seines Gespanns meistens nicht mehr sichtbar.
Damals war das Gewicht der Ladung allerdings um einiges geringer.
Knapp 30 Minuten nach dem Start wurde die erste Stelle mit Rangierarbeiten erreicht.
Zuerst musste die Kreuzung komplett überfahren werden.
Danach mussten beide Mercedes Actros Titan 4160 umgedreht werden.
So wurde aus der Schubmaschine die neue Zugmaschine.
Jetzt rollte das Gespann andersherum durch den nächsten Streckenabschnitt.
Dieses "Kopfmachen" ist die einfachste Möglichkeit enge Abzweigungen zu meistern.
Jedoch bedeutete dies nicht, daß nun überall endlos Platz zur Verfügung stand.
Zwischenzeitig stärker werdender Schnesfall sorgte bei den Beteiligten für kalte Finger.
Jetzt rollte der 93 Meter lange Bandwurm direkt auf die Innenstadt zu.
Vom Team der Streckenbegleitung wurde nun mehr Einsatz gefordert.
Die hohen Gebäude zeigten den nahen Stadtkern an.
Vor der nächsten Kreuzung musste kurz auf die notwendigen Absperrungen gewartet werden.
Dies war für viele Schaulustige der Moment, sich einen guten Platz zu suchen.
Für den Fahrer der Zugmaschine war es wichtig, den größtmöglichen Schwenk zu fahren.
Nur so war es möglich, die Ampelanlage auf der Verkehrsinsel zu umfahren.
Trotzdem erforderte diese Stelle besondere Aufmerksamkeit von allen Beteiligten.
Der Fahrer des Nachläufers musste seine Achsen genau im Auge behalten.
Dann wurde wieder "Kopf gemacht", also Zug- und Schubmaschine wurden gedreht und wieder angekuppelt, damit es ab hier wieder in die andere Fahrtrichtung weitergehen konnte.
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