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Mercedes Arocs SLT 4363 von Paul auf der IAA 2022

Veröffentlicht am 19.08.2022

Für steilstes Gelände

Ein echtes Schwerlast-Highlight präsentierte die Paul Nutzfahrzeuge GmbH auf dem Freigeländer der IAA 2022.

Schon das Typenschild macht neugierig auf Unterschiede zu den Werks-SLT aus dem französischen Molsheim.

Beim Vergleich mit einem Original-8x6-Arocs fällt der Unterschied der Rahmenhöhe hinter dem Fahrerhaus ins Auge. Der schicke Felbermayr-Truck hat eine wesentlich größere Sattelhöne.

Trotzdem benötigt natürlich auch der Paul-Arcos für die angetriebene Vorderachse entsprechenden Platz unter dem Fahrerhaus.

Natürlich wurden auch technische Helfer für den täglichen Einsatz integriert.

So gibt es für beide Seitenräume eine Kamera direkt hinter dem Fahrerhaus.

Der ungewöhnliche Radstand fällt aber jedem Schwerlast-Fans sofort auf.

Hier nochmal der Blick auf die Kardanwelle zur ersten Achse des Arocs.

Das Fenster im hinteren Abteil der Kabine ist bei Mercedes ab Werk geliefert worden.

Im Gegensatz zum üblichen 8x6 steht der Turm mit Tank usw. auf einem Träger und nicht direkt auf dem Rahmen.

Mich begeistern kleine Details wie diese Kleinteilbox mit Dosenträgern.

Die Anordnung der verschiedenen Baugruppen im Schwerlastturm weicht allerdings deutlich vom Mercedes-Standard ab.

Rechts neben dem Dieseltank steht ein kleiner Behälter für Hydrauliköl.

Der Rahmen ist nach oben komplett geschlossen.

Unter der Erhöhung wird die Kraft zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt.

Die geschwungenen Träger halten den Schwerlastturm auf dem Niveau des Vorderwagens.

Hinter der Vorlaufachse sitzt auf der rechten Seite ein Staufach.

Die Sattelplatte ist nicht verschiebbar und gewinnt dadurch zusätzliche Bodennähe auf den niedrigen Rahmen.

Aus diesem Blickwinkel ist gut zu erkennen, dass der Sattelteller fast zwischen den Kotflügeln fast zu verschwinden scheint.

Teilweise erinnert die Anordnung etwas an den Turm aus dem Hause Titan. Der hochgelegte Endtopf eint beide. Allerdings wirkt die Konfiguration von Paul fast an einen Sportwagen mit mittigem Endrohr. Da es allerdings an verfügbarer Höhe fehlt, wurden die Druckkessel bei Paul links untergebracht.

Neben dem Endrohr sitzt eine Kamera für den Blick auf die Ladung, zwei LED-Balken sorgen für ausreichende Beleuchtung.

Auf steilen Zufahrten werden in den Bergen häufiger mehrere Zugmaschinen in Kombination eingesetzt.

Um eine Ballastpritsche sicher aufzunehmen, sitzen auf einem Träger am Heck zwei Container Quick Locks.

Interessant ist auch der Schutz der Heckleuchten.

Um dem Fahrerhaus die notwendige Höhe für die angetriebene Vorderachse zu spendieren, wurde der Rahmen geteilt.

Mit einer Rahmenkröpfung von 150 mm kommt der Arocs 8x6/4 von Paul auf eine Frontrahmenhöhe von 1.166 mm.

Staufach oder AdBlue-Tank?

Wer die Tür öffnet, entdeckt hinten den AdBlue-Tank und davor den vorgeschriebenen Feuerlöscher.

Der unter dem Fahrerhaus sichtbare Rahmen verläuft ab der Vorlaufachse nicht mehr auf gleicher Höhe.

Für den Fahrer ist der Weg zum Cockpit allerdings eine echte Aufgabe, denn die erste Stufe hängt fernab des Bodens smilie .

Dafür gibt es eine recht schmucke Sanitärabteilung auf der linken Seite.

Sogar an einen großen Duschkopf mitsamt langer Zuleitung wurde gedacht.

2019 wurden bei den MAN-Spezialisten von Toni Maurer gleich drei identische, um 250 mm verlängerte TGX 41.640 8x6/4 für Baumann mit einer Rahmenkröpfung von 190 mm gebaut.

Mit den stabilen Rahmen kann das Trio Gesamtzuggewichte von bis zu 1000 Tonnen bewegen.

Auf der Fahrerseite gibt es eine Kamera für den Seitenraum und einen Handlauf.

Die Seitenverkleidung hinter der Kabine ist eher kantig schlicht.

Die kleinen Abstände zwischen den ersten beiden Achsen werden nicht ungenutzt verschenkt.

Allradler mit Stern an der Front gibt es für den zivilen Einsatz auch mit vier Achsen. Zwar ist dieses Modell schon älter, aber auch aktuelle Schwerlast-Arocs sind erhältlich, werden aber bevorzugt im Süden Europas und anderen Kontinenten eingesetzt.